Bags are packed
Von Garmisch bis zum Gardasee #3
Lesezeit: 5 Min.
Heute ist Packtag.
Ich hatte mich, was die Ausrüstung angeht, schon ziemlich tief in die Materie reingefräst. Ich hab mich in Foren eingelesen. Hab mich mit Verkäufern unterhalten. Und mit Enthusiasten, die schonmal sowas gemacht haben.
Doch was nehme ich jetzt tatsächlich mit? Die Antwort: Es kommt immer darauf an.
Mit dem Rucksack fängt es an.
Die erste Frage ist also immer: Es kommt immer darauf an, was man so machen möchte:
Ich übernachte in Hotels und Pensionen, brauche also kein Zelt und keinen Schlafsack mitzunehmen.
Zu Essen gibt es genug, auf dem Weg sind reichlich Hütten. Ich brauche also “nur” etwas Notproviant.
Es ist Ende August, also Spätsommer, es sollte also einigermaßen gemütlich warm werden. Ggfs. fallen die Temperaturen auch mal gegen den Nullpunkt.
Schnee … naja … ich geh da mal von aus, dass ich den nur aus der Entfernung sehe.
Regen und Wind: Mit Sicherheit.
Meine Wahl fiel auf den Deuter Trans Alpine Pro 28. Die Zahl 28 steht für die Literangabe, die der Rucksack fassen kann. Je nachdem, ob man eher sparsam unterwegs ist oder etwas mehr Sachen mitnehmen möchte, gehen die Größen bei dieser Kategorie der Rucksäcke von 24-32 Liter.
Ich hab so ungefähr mittelviel dabei, also passt 28 Liter wohl ganz gut.
Was mir wichtig war, dass der Rucksack solche Rückenkanäle hat, damit der Schweiss gut ablüften kann. Und Schweiss wird fließen, soviel ist mal klar.
Die Packliste
Rucksack
Helm
Unterhelmmütze (In etwa so eine Funktion wie der Socken am Schuh)
Radbrille
Noch ne zweite Unterhelmmütze aus GoreTex, wo auch die Ohren reinpassen
Regenhose
Regenjacke
Herbstjacke (Vorne innen Fleece aufgerauht, hinten ohne Isolierung)
Radschuhe (Ich hab hier welche vom BMX, die sind mit SPD System für die Klickpedale)
Netzbeutel (Für Stinkeklamotten)
Armschützer (vom BMX)
Handschuhe
GoreTex-Übersocken
Beutel zum Verstauen
Tja, was das jetzt ist, kann ich schlecht erklären. Ich versuchs mal: Das sind Socken, wo jeder Zeh separat ist. Das Material ist schnittfest, da kann mal also auch mal durch einen Bergfluss durchgehen, ohne dass man sich die Füße aufschneidet. Vorteil bei diesen Socken ist: Gewichtsersparnis. Ansonsten müsste ich ein zweites Par Schuhe mitnehmen. Will ich nicht.
Wer mag: Noch ne Sonnenbrille
Einen Satz Arm- und Beinlinge. Das sind so abgeschnittene Ärmel, die man sich einfach so über Arme oder Beine ziehen kann, falls man kurzärmelig unterwegs ist und es plötzlich kühler wird.
Radhose. Ich mag die BIB-Short mit Trägern. Manche fahren mit MTB-Shorts. Kann man auch machen. Ich wollte nur Gepäck sparen. Wichtig ist die Polsterung. Versteht sich von selbst.
Die blauen Sachen links sind Funktionsunterwäsche und T-Shirts. Auch hier gilt: Zwiebeltaktik. 3 dünne Shirts, mit und ohne Arm plus ne Unnerbüx
Camelbak Trinkblase. Diese hier hat 2 Liter Fassungsvermögen.
Buff (für den Abschluss am Hals)
Kurze, leichte Trainingshose (Wenn man abends nach dem Duschen nochmal in den Ort gehen will.)
1 Paar Socken
Kurzärmeliges Jersey oder Trikot
Lange BMX-Hose
Leichtes Gilet
Windweste
Dünner Fleecepulli mit hohem Kragen
Weiter gehts
Etwas Verpflegung
Magnesiumtabletten zum Auflösen
Traubenzucker
Trinkflasche
Ersatzbrille
Gletscherbrille
Licht für vorne (gleichzeitg Powerbank) und hinten
Steckschutzbleck für hinten
Quadro Lock (erklär ich die Tage mal) plus Handyhülle
Robustes Sshloss
Ladegeräte für E-Bike, Handy und Powerbank
Erste-Hilfe-Set (Mit Rettungsdecke gegen auskühlen)
Mini-Handtuch aus Microfaser
Ersatzschaltauge (Das war mir tatsächlich nicht so klar, dass man das braucht. Kostet nur 10-11 €, aber es gibt tausend verschiedene Typen davon. Und wenn Du dir das abreissen solltest, dann ist der Urlaub zu Ende, wenn Du keines dabei hast.)
Eine Handvoll Kabelbinder
Kettennieter, Stückchen Ersatzkette, Ersatzkettenschloss
Luftpumpe plus Adapter
Klett-Straps
Multitool, Leatherman, Nagelset
Eine kleine Rolle Klebeband
Y-Schlüssel für Torx und Inbus
Kettenöl für nasse und Trockenschmiermittel für trockene Tage
Die gelben Dinger da sind Transportsicherungen für die Scheibenbremsen
Gesäßcreme
Hygienetücher
Aspirin
Kontaktlinsen und Ersatzkontaktlinsen
Ohropax
Antihistamin (Hab Heuschnupfen)
Mücken-/ Zeckenschutz
Zahnpasta
Haargel
Sonnenschutz LSF 50
Das ist mal geil: Das sind so ineinanderschraubbare Döschen. Da mach ich dann die ganzen Fluide rein und schraub das zu ner Stange zusammen. Spart Platz.
Zahnbürste (Muss ich noch absägen, von wegen Gewicht sparen und so)
Ersatz-Bremsbeläge (Brauchste hier im Norden nicht. In den Alpen schon)
Ersatzbatterie für den V-Sensor
Bowdenzug (wiegt nix, braucht man nur ganz selten. Falls ja, alles tutti)
Ersatzmagnet für den Sensor
Flickzeug, Schlauch und Reifenheber
Nochmal so Straps zum festmachen
Reiseunterlagen
Reisepass
Kreditkarten
Impfpass, Organspendeausweis
Bargeld
Zeckenkarte
und ein paar Einwegmasken.
Thats it. Wie gesagt, jeder so wie er mag. Ich hab ein gutes Gefühl dabei und bin startbereit.
Ach ja, fast vergessen. Die Waage zeigt:
8,2 Kilo
ohne Tankfüllung. Zwei Liter gehen rein, dann sind wir kurz über 10 kg auf dem Rücken.
Ich finde, das geht.
Sonnige Grüße
Jens
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Über den Autor:
Jens Mlinarzik, 50 Jahre alt und von Beruf selbstständiger Markenberater und Experte für Positionierung. Ich komme ursprünglich vom BMX (fahre ab und zu auch selber noch auf der Bahn in Vechta – leider viel zu selten), bin begeisterter Radfahrer und hab den halben Keller voller kleiner, feiner Schätze, die jedem Rennradfahrer das Herz aufgehen lassen würden. Meine Herzdame schläft eher ein, wenn ich wieder mal enthusiastisch davon erzähle, welche Schrauben ich gerade bei eBay ersteigert habe.
Mein E-Mountainbike ist ein Haibike XDuro NDuro 10.0 auf dem Jahr 2018.